Thursday, July 14, 2011

Schlag auf Schlag

Jetzt geht's wirklich vorwärts hier. In einer Nacht- und Nebelaktion bin ich letzte Woche aus meiner alten Bude ausgezogen und in ein VIIIEEEELLLL cooleres Haus gezogen. Jetzt wohne ich mit zehn Leuten zusammen, von denen die besten fünf bleiben und die Franzosen abhauen. Vor meiner Zimmertür steht ne Palme mit daran festgemachter Hängematte auf einem Riesenhof mit Sonne bis um 17 Uhr (um sechs ist es bereits finster zur Zeit). Dazu ein Kickertisch und ein wunderbar gemauerter Grill. Keine störenden Nachbarn. Aber das wichtigste: Mitbewohner, die das zu schätzen wissen und dementsprechend auch nutzen und benutzen lassen. Welche eine Erleichterung!

Heute kam dann das letzte Klausurergebnis und: Hurra! Mit einer 4,0 durch Soziologie geschummelt! Da haben meine letzten Sätze der Klausur doch Wirkung gezeigt: "Die Klausur war ganz anders, als ich sie mir vorgestellt habe. Wenn das trotzdem reicht, um das Fach zu bestehen, lade ich alle Tutoren zum nächsten Grillen in meine neue Bude ein." Und sie haben es mir doch tatsächlich so hinkorrigiert, auf den Kommawert genau, dass am Ende eine 4,0 stand. Einem armen Tropf hat sowohl in der Endprüfung als auch in der Gesamtnote eine Zehntel zum Bestehen gefehlt. Vielleicht hat er nicht mit seinem Grill geworben. Rausfinden werden wir's nie.

In 10 Stunden geht jetzt auch schon mein Flieger nach Bogotá. Sechs Tage später dann mit der frisch eingetroffenen Christiane weiter nach Santa Marta an die Karibik (von Kennern auch "Karribbeck" genannt, dem ehemaligen Bundestrainer seines Haut-Tons wegen). Dann zwei Wochen Peru und pünktlich eine Woche nach Vorlesungsbeginn sind wir zurück in Santiago, dann ist es hoffentlich schon Frühlingshafter, so dass auch die (dann gekaufte) zweite Hängematte ihren Zweck bei angenehmem Sonnenschein erfüllen kann.

Der geneigte Leser merkt: Den Monats-Turnus, was die Blog-Einträge angeht, habe ich langsam drauf. Beim nächsten Mal dann auch mit Fotos. Ehrenwort!

Friday, June 10, 2011

Regierungsbilanz

(Ein kurzer Vorwand gleich zu Beginn. In den letzten Tagen und Wochen bin ich, wie der aufmerksame Leser sicher gemerkt hat, nicht so oft zum Schreiben gekommen. Das hat natürlich vielschichtige Gründe, die sich aber alle im Dunstkreis zwischen Faulheit, Trägheit, allgemeiner Verplanung, Uni und geistiger Umnachtung verorten lassen. Also bitte keine Sorgen machen, alles ist okay und wie jeder gute Sünder gelobe ich Besserung, um natürlich vorhersehbarerweise wieder ins bewährte Muster zurück zu fallen. Vielen Dank aber an alle, die den Blog gern lesen und mir das auch geschrieben haben. Aber nun los!)

Wie jedes gescheite Schreckensregime, was etwas auf sich hält, steht natürlich eine Bilanz der ersten 100 Tage an. Jetzt sind's schon 120, denn auf den Tag genau vor vier Monaten hab ich mich ja auf den Weg gemacht. Nun ist schon Prüfungszeit und es wird auch langsam Zeit, dass das Semester vorbei geht. Vor allem aber freu ich mich schon auf die Reise, die ab Mitte Juli vor der Tür steht. Kolumbien und Peru, ick hör dir trapsen!

Aber nun ein kurzer Blick zurück. Vor zwei Wochen waren wir von der Uni aus im chilenischen Präsidentenpalast. Prunk und Protz aus diversen Epochen stillos nebeneinandergefriemelt, aber ansonsten ein schönes Gebäude. Es gibt auch einen Hof für die indigenen Völker Chiles. Seltsamerweise ist er der kleinste, dunkelste und abgelegenste von allen... Außerdem wird er von der Präsidentengattin gemanagt, während die anderen Höfe Ministerien beherbergen. Was soll's?!

Dann beantwortete der Tourführer auch gleich die Frage (die er sich selbst gestellt hatte) nach den Räumlichkeiten von Salvador Allende. Die sind doch tatsächlich bei der letzten Renovierung aus Versehen unzugänglich gemacht worden. Da fragt man sich nicht zu Unrecht als Bewohner eines Landes mit sowohl aufgearbeiteter Geschichtsschreibung als auch vorzeigbarem Handwerk: Haben dir jetzt die Türen und Fenster verputzt oder das Gemach gleich mit Beton volllaufen lassen?



"La Moneda", der Präsidentenpalast, war früher auch die Münzprägeanstalt Chiles. Wie passend, dass Macht und Geld auch räumlich so gut getrennt waren. So konnte auch jeder Präsident zu der Ehre gelangen, eine eigens für ihn geklöppelte Ehrenmünze gewidmet zu bekommen. Die werden auch ausgestellt. Auf meine Frage nach der Pinochet-Münze antwortete unser Tourleiter, dass über das Ausstellen dieser Münze jeder Präsident wieder neu entscheidet. Der aktuelle, Sebastian Piñera, will das nicht. Ihm sei Pinochet damals nicht demokratisch genug an die Macht gekommen. Naja...

Überhaupt ist Demokratie im französischen Sinne hier gerade groß im Kommen. Man protestiert! Zuerst gegen einen Megastaudamm im Süden, den ich nur aus Sicht eines Großkapitalisten verstehen kann. Aus diesen Demos hat sich dann ein Disput über Polizeigewalt und Tränengaseinsatz entwickelt. Jetzt ist auch noch Bildungsstreik und nach Monaten des Zuschauens streiken sogar einige Fakultäten der Católica, wo ich studiere. Meine Fakultät natürlich nicht, aber ich hatte bereits mehrere Male während des Semesters einen privaten Streik ausgerufen und war im Bettchen geblieben, so dass das zu verschmerzen ist.

Vor kurzem waren wir dann schließlich auch beim Pferderennen. Eine traumhafte Veranstaltung. Mitten im Oval finden sich ca. 200 gemauerte Grills mit Sonnenschutz wieder. Eintritt 15 Cent, Mindesteinsatz 30 und Pils entweder mitgebracht oder zum Spätshop-Preis. Ist Pferderennen in England oder Hoppegarten ein "Sehen und gesehen werden", dann ist das hier eher ein "Wenn's dunkel wird, geht Frau besser nicht mehr allein Richtung Klo". So ein bisschen wie ein Volksfest, wo man sich überall amüsieren kann, aber mit fortschreitender Stunde der Pegel steigt und die Vertrauenswürdigkeit des Publikums in gleichem Maße sinkt.



Alle halbe Stunde schnappen die Startboxen auf und ein zunehmend animierter Mob schiebt sich auf die Tribüne, um den "schielenden Erzbischof" oder "Gnadenschuss" nach vorne zu brüllen. Nach 15 Rennen hatte ich 2 Euro verloren, aber ein paar Leute haben mich nach Tipps fürs nächste Rennen gefragt. Einfach, weil ich kompetent den Quotenmonitor verfolgt und bei der Pferdepräsentation stirnrunzelnd die Vorderläufe begutachtet habe. So macht man's eben!

Thursday, May 12, 2011

"Kaum schau i auf'd Uhr...

is scho Herbst!" Mit diesem Lied reichte es für Maxl Graf und Sepp Viellechner selbst beim deutschen Vorausscheid zum Grand Prix der Volksmusik 1989 nur zum siebten Rang. Nichtsdestotrotz schlägt es an Aktualität den damals siegreichen Patrick Lindner und seine "Heimwehmelodie" um Längen!

Wie sonst kann ich mir erklären, dass nun schon wieder anderthalb Monate ohne Blogeintrag vergangen sein sollen? Ja, genau! Die Zeit rennt, ohne dass man es irgendwie mitkriegen könnte. Zu meiner eigenen Verwunderung stelle ich fest, dass sich zum ersten Mal in meiner doch mittlerweile siebeneinhalbjährigen Uni-Laufbahn Wissen ansammelt, bevor es in die heiße Klausurphase geht. Kehrseite der Medaille: Fast jede Woche darf/muss/soll man das dann auch in irgendeiner Kontrolle zum Besten geben. Aber gut, dafür ist am Ende die Prüfung nicht mehr so stressig.

Der Einfachheit halber zeig ich euch mal ein paar Sachen, die da vorgefallen sind in den letzten Wochen. Wie immer ohne Anspruch auf Vollständigkeit, Chronologie, Nüchternheit, usw. Seht selbst:



Studienmesse: Als würdiger Vertreter der TU Berlin hab ich den deutschen Stand (siehe Bild) ein wenig in Richtung TU Berlin positioniert. Great success!

Gesundheitlich ziemlich angeschlagen (aber bezahlt ist bezahlt, also bin ich mitgefahren) ging es dann für ein Wochenende nach Mendoza (Argentinien). Abends war ich dort mit Fieber und Grippe im Bettchen, um tagsüber fit zu sein für Weinprobe, Besichtigungen von Schokoladenfabrik und Olivenplantage und die Thermen von Cacheuta. Einfach genial dort. 15 Becken verschiedenster Temperaturen in Hanglage. Ich hab 6 Stunden im Wasser verbracht und mir vorsätzlich nen Sonnenbraand geholt. Nur um den daheimgebliebenen zu zeigen, was sie verpasst haben, muhaha.



Da schmeckt dann auch das Pils nebst Grillplatte (einfach toll, die argentinische 0,3er Flasche mit Gatorade-großem Hals. Da geht einfach mehr durch, was die Gefahr der Selbstentzüng bei hohen Ausströmgeschwindigkeiten merklich senkt. Lecker!)



In der Folge grillt man dann natürlich auch gerne mal im Hof mit Freunden und solchen, die es werden wollen:



Durch Witzigkeit, Suff und Spaß an der Sache tun sich dabei auch mein neuer französischer Mitbewohner Ly und seine Landsleute hervor. Da zieren dann plötzlich Edding-Tattoos die Arme, bevor es auf die Party geht. Und auch frisuren- und barttechnisch sind die ganz vorne mit dabei (im Bild Grégoire, oder kurz: Le Führer):


Später am Abend war der Führer dann noch in etwas Bequemeres geschlüpft. Die Hose aus rotem Schlangenleder-Imitat lässt sich freilich nur erahnen.


In den letzten Wochenenden hab ich mich dann mal an das regelmäßige Grillen gemacht, stets auf der Suche nach dem optimalen Stück Fleisch. Das Steak hier würde ich durchaus als gelungen bezeichnen:


Das beste Stück bisher war aber "Entraña", ein Stück aus der Bauchdecke oder Zwerchfell eines Rindes (direkt hinter den Rippchen). Sagenhaft Saftig!


Und so sitz ich dann im Garten auf meiner im Schlussverkauf erworbenen Liege und experimentiere an Grillgerichten rum. (Zwei Tage, nachdem ich die Tarnschlappen gekauft hab, ist dann ja auch der böse Osama erwischt worden)


Achso, und in der schwärzesten Saison seit 20 Jahren bin ich dann auch noch Fan von Colo Colo geworden. Von den Erfolgen her vergleichbar mit dem FC Bayern, von den Fans her mit dem THC Franziskaner. Eine Traumkombi!

Wednesday, March 30, 2011

Du bist Deutschland!

Gestern kam es unverhofft zu einem kurzen Email-Wechsel, der emblematisch alles in sich trägt, was ich als ultradeutsch empfinde. Ich bin mir aber nach wie vor nicht sicher, ob es nur feinste Ironie war und ich noch nicht bereit dafür bin.

Situation: In zwei Wochen findet die "International Night" statt, Austauschstudenten können ihr Land mit einem kleinen Stand repräsentieren, dann gibts ne Party. Von Deutschland kam bisher noch keine Rückmeldung an die Uni, daher schrieb ein Mädel eine Rundmail und fragte, wer was machen könnte und wollte, und was wir denn anbieten könnten (Essen, Musik, Quiz, Flagge, Karte...).

Meine Antwort an alle Empfänger der Mail war in etwa: "Flagge? hab ich, bring ich mit! Kuchen? Back ich, bring ich mit! Quiz? Mach ich zur Not auch! Musik? Hab ich nix Gescheites."

Eine Stunde nach meiner Antwort kam ne Email von einem Typen, die ich spontan ein bissel unter Schlaumeier-Verdacht stellte:

"Flagge und Karte gibts in der Botschaft. Ein kurzer Anruf genügt und dann kann man die Sachen abholen.
Was verstehst du unter deutscher Musik? Schlager, Bushido oder Bach? Noch dazu läuft da sowieso Musik und es ist ziemlich laut. Laptop Boxen bringen da nicht viel. Also müsste man schon eine kleine Stereoanlage mitbringen."

Alles drin eben, gute Tipps, verbalisierte Skepsis und die beliebte Kombination des unpersönlichem Konjunktivs. Gut, dachte ich, positiv bleiben und nicht gleich mal die rhetorische Keule auspacken, und antwortete salomonisch:

"Hallo (Name des Menschens),
rufst du jetzt in der Botschaft an? Hast du ne Stereoanlage? Wäre super, wenn wir deinen Beitrag gleich in Verantwortlichkeiten ummünzen könnten, denn die Ideen sind super.
ciao
Micha"

So könnte ich ihn vielleicht gleich schön einbinden, ohne dass er es merkt. Wie falsch ich doch lag! Postwendend die Antwort:
"Ich habe weder eine Stereoanlage noch werde ich bei der Botschaft anrufen. Ich hab das alles im letzten Semester gemacht und wollte mich daher dieses Jahr zurueckhalten und nur Anregungen geben. Liebe Gruesse"

Also wenn es in irgend einer Form witzig gemeint war, war es das beste seit langem. Vielleicht ist der Typ halt auch schon zu lange in Chile, um noch irgendwas selbst in die Hand zu nehmen. In jedem Fall bin ich froh, solche Emails nicht noch in einer Nachtschicht nach ner langen Disko-Nacht beantworten zu müssen - da werde ich dann meistens zu ehrlich in der Antwort...

Friday, March 11, 2011

Shakira, Shakira


Gestern waren wir beim Shakira-Konzert im Estadio Nacional und was soll ich sagen? ich werd mir die Dame nie wieder auf nem anderen Kontinent anschauen können. Unglaublich, wie ein Stadion mit knapp 50.000 Zuschauern mehr Lärm verursacht, als die (nicht mal allzu kleine) Soundanlage. Und ich meine damit, dass 50.000 Kehlen jedes Lied mitsingen und 50.000 Paar Füße im Takt mittanzen, dass man sich nicht sicher ist, ob es nicht doch gerade mal wieder ein kleines Erdbeben ist.

In jedem Fall äußerst sehens- und hörenswert und für knapp 30 Euro inklusive 5 Vorbands auch alles andere als vermessen im Preis. Dazu noch eine Männerquote (ja, sowas gibts auch) von unter zehn Prozent - und da sind schon die Eis-, Getränke- und Nüsschen-Verkäufer mitgezählt.

Auch das Stadion kann ich jedem passionierten Stadiongänger nur wärmstens ans Herz legen. Super Blick auf die Anden im Sonnenuntergang und beim Toilettendesign haben sich die Planer auch was Besonderes einfallen lassen. Die Pissoirs sind nämlich von innen an der Außenwand des Stadions befestigt und auf europäischer Kopfhöhe kann man ins freie auf den Vorplatz schauen oder sich einfach noch mal die Abendsonne auf die Fratze brühen lassen. Regnen tuts ja eh nie, da braucht man dann auch gar keine Fenster in die gefliesten Räume setzen. Tolle Sache, so eine Klo-Terrasse!

Tuesday, March 8, 2011

Willkommen an der UC

Die "Willkommenskommision der Universidad Católica" besteht aus Studenten, die als freiwillige Truppe Veranstaltungen für die Austauschstudenten organisieren. In der Einführungsveranstaltung durften sie sich auch kurz präsentieren, mit einem Clipmix der allerersten Güte.

Natürlich passen Inhalt und Form wieder mal exzellent zusammen. Das unangefochtene Highlight war ein Bild, auf dem zwei Mitglieder der Kommission vor einem Plakat posieren, auf dem sinngemäß "wider den Drogenmissbrauch und den Alkoholismus" stand. Höchstens zwei Sekunden später dröhnte dann folgendes Lied aus den Boxen und in der Folge war auf jedem zweiten Bild ein alkoholisches Kaltgetränk zu sehen.



Einige der Jungs auf der Bühne haben auch so ähnlich wie im Video getanzt. Nur damit auch gleich jeder weiß, was in der "Kommission" gespielt wird. Samstag fahr ich mit den Chaoten zum Rafting. Alle kennen meinen Namen schon, dass macht es einfacher.

Edit: Natürlich kann man das originale Musikvideo von Deutschland aus nicht sehen, aber das beiliegende Livematerial gibt ja auch Aufschluss darüber, wie die Herren Musiker der Abstinenz gegenüber eingestellt sind. Das Lied heißt übrigens "Shots!" - zu gut Deutsch "Schnäpse!"...

Die Hochzeit

Gut eine Woche nach dem Event an sich ist es auch an der Zeit, Bericht zu erstatten. Die Hochzeit von Julia und ihrem Daniel war ein voller Erfolg. Stilecht chauffierte mich der Taxifahrer zum Ort des Geschehens, einem unbeschreiblich schönen... ja was ist es eigentlich: Restaurant mit dem besten Blick über den Hafen? Tanz- und Eventlokalität? Oder einfach die durchsichtigste Tanzfläche der Welt mit einer sehr gut bestückten Bar? "La piedra feliz" von alldem nur das Beste!

Und anders als der gleichnamige Fels nahe Valparaíso stürzte sich hier niemand unglücklich in den Abgrund, ganz im Gegenteil. Wie zur Verhohnepiepelung gaben sich die beiden direkt auf der Bühne vor dem Abgrund (unter der gläsernen Tanzfläche ging es fünf Stockwerke abwärts) das Ja-Wort. Die Tanzfläche hielt den Abend auch ohne Murren aus, was die meisten Partygäste erst einsahen, als sich die (schwangere) Julia auf selbige schwang. In jedem Fall eine perfekte Location, die der Dani und seine Firma da hingesetzt haben. Schließlich war die Hochzeitsfeier die erste richtige Feuerprobe nach dem Umbau.

Zu Feuer gehört natürlich auch Wasser, Luft und Erde. Auf letzterer fand ich mich glücklicherweise nicht wieder - wohl aus Angst um meinen neuen Anzug hielt ich mich schadlos. Als wir dann jedoch zum Geschenke Auspacken in der Wohnung der beiden eintrafen, konnte auch beruhigt noch mal angestoßen werden. Alle Geschenke haben es auch unversehrt von Zoll* und anderen Widrigkeiten zur Übergabezeremonie geschafft und sind selbstverständlich begeistert entgegengenommen worden.

Dem gelungenen Abend entsprechend standen am nächsten Tag Wasser aus der Flasche und viel Luft vom nahegelegenen Meer auf dem Programm, zusammen mit Hanna aus Berlin und Julias Mama Marion sowie ihrer Schwester Anja. Julia und Daniel hatten sich zur zwei Nächte dauernden Hochzeitsnacht verdientermaßen entzogen und so sah ich sie vorerst nur noch kurz, bevor es am Montag Mittag zurück nach Santiago zur (nomen est omen) Orientierungswoche der Católica ging.



*Wer die Zollbestimmungen von Chile kennt, weiß dass sämtliche tierischen oder pflanzlichen Produkte beim Zoll argwöhnisch betrachtet werden. Deshalb hatte ich etwas Angst um Schwangerschaftstee und -streifenöl und sonstige Kostbarkeiten. Die Zöllner gaben sich aber damit zufrieden, mir die Dose Katzenfutter abzunehmen, die ich unser WG-Katze mitbringen wollte. Tipp an alle Reisenden, die Lebensmittel verzollen wollen: Immer ne Dose Katzenfutter mit einführen und sich abnehmen lassen!